Stau auf der Autobahn A4 – Internationale Autobahn in Deutschland

Stau auf der Autobahn A4

Vier Bundesländer und eine Strecke von 583 km – das ist die A4, eine der internationalen Autobahnen in Deutschland. Die Autobahn 4 verläuft, wenn man es sich auf der Landkarte ansieht, einmal quer durch die Republik und ist durch ihren Grenzverlauf eine der Autobahnen, die gerne von Gästen aus Polen und aus den Niederlanden genutzt wird, die in Deutschland unterwegs sind. Die A4 ist insgesamt 583 km lang und der längste Abschnitt führt über 433 km.

Die A4 verläuft wie auch die A3 entlang der Grenze zu den Niederlanden. Sie startet in Vetschau, einem Stadtteil von Aachen und geht dann weiter über Düren und Köln vorbei an Olpe bis nach Kreuztal-Krombach. Dort ist der Abschnitt im Westen der A4 zu Ende. Es folgt eine Lücke und im Anschluss geht die A4 weiter über das Dreieck bei Kirchheim nach Bad Hersfeld, über Eisenach und Erfurt, Weimar und Jena, Gera und Chemnitz bis nach Dresden und von dort entlang der Grenze zu Polen. Dort knüpft die A4 an die polnische Autobahn in Richtung Breslau, Kattowitz und Krakau an, die bis an die Grenze zur Ukraine führt. Die A4 ist gleichzeitig auch die Europastraße 40 und für einen kurzen Abschnitt zwischen dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet bei Aachen wird sie zur Europastraße 314. Der Streckenabschnitt zwischen Dresden West und Dresden Nord ist ebenfalls eine Europastraße, und zwar die E 55.

Lange geplant

Die Planung für die heutige A4 begann schon während der Weimarer Republik und wurde im Laufe der Jahrzehnte immer weiter ausgebaut. Der erste Abschnitt zwischen Eschweiler und Weisweiler wurde 1936 begonnen und er sollte über Düren und Köln bis nach Aachen führen. Bis 1943 wurde an der A4 eher schleppend gebaut, dann wurden die Arbeiten wegen des Zweiten Weltkriegs komplett eingestellt. Neun Jahre von 1934 und 1943 dauerte alleine der Bau des Streckenabschnitts vom Kirchheimer Dreieck über Bad Hersfeld bis nach Eisenach in Thüringen. Als letzter Abschnitt wurde das Stück zwischen Sorga und Eisenach für den Verkehr freigegeben. Das war 1943 und kriegsbedingt mussten die Arbeiten danach eingestellt werden.

Erst in den frühen 1960er Jahren wurden die Arbeiten dann weitergeführt. Die Bauarbeiten an den verschiedenen Teilstücken mussten immer wieder aus unterschiedlichen Gründen unterbrochen werden und es ging sehr schleppend voran. So mussten die Arbeiten am Teilabschnitt in der Nähe von Düren im Jahre 2009 unterbrochen werden, weil bei Erdaushubarbeiten mehr durch Zufall eine Siedlung aus der Jungsteinzeit gefunden wurde.

Die A4 zwischen der Bundesrepublik und der DDR

Keine andere Autobahn hat eine so lange und mitunter auch schwierige Geschichte wie die A4, denn sie verlief teilweise durch die DDR. Besonders deutlich wird das an der Teilstrecke zwischen Obersuhl und Eisenach. Diese Trasse führte zunächst über die Grenze ins benachbarte Hessen und von Hessen aus wieder zurück nach Thüringen, dann wieder nach Hessen. Zwischen 1949 und 1990 führte der Streckenverlauf insgesamt dreimal über die innerdeutsche Grenze. Da die DDR aber der Ansicht war, dass nur auf der Transitstrecke nach West-Berlin eine Grenzkontrolle stattfinden sollte und diese Kontrolle erst am Grenzpunkt in Herleshausen möglich war, wurde der Abschnitt zwischen den Anschlussstellen in Obersuhl und Wommen einfach gesperrt und der Natur überlassen, bis er langsam aber sicher verfiel.

Da es aber im Westen zu einem immer größeren Verkehrsaufkommen kam, wurden zwei der Anschlussstellen, und zwar in Obersuhl und Hönebach im Jahre 1978 wieder freigegeben, um den Verkehr zu entlasten.

Die A4 heute

Sechs Spuren bekam die Autobahn 4 zwischen Düren und Kerpen auf einer Länge von knapp 18 km, denn dieses Teilstück ist bekannt für seine Staus, besonders an Werktagen. Auf der A4 wurden im Laufe der Zeit auch immer wieder neue Brücken gebaut, um den Verkehr zu entlasten. Bis heute sind es insgesamt 18 Brücken, und die Grünbrücke mit 35 m Breite ist eine der wichtigsten Brücken, die dabei helfen, dass es auf der A4 zu weniger Staus kommt.

Die A4 ist eine Autobahn im ständigen Wandel, denn neben dem Ausbau der Spuren und dem Bau der Brücken werden viele Teilstücke erneuert, um die Kapazitäten zu erhöhen und um Staus in Zukunft zu vermeiden. Das gilt zum Beispiel auch für das viel befahrene Autobahnkreuz in Aachen. In insgesamt sieben Teilabschnitten wird das Kreuz Aachen komplett umgebaut, damit die Autofahrer schneller und vor allen Dingen auch sicherer die Autobahn wechseln können. Die Bauarbeiten werden aller Voraussicht nach noch bis Mitte 2015 dauern.

Wie zwischen Düren und Kerpen, so soll auch der Abschnitt zwischen Aachen und Köln Süd sechs Fahrspuren bekommen. Auch hier werden die Arbeiten noch bis voraussichtlich 2015 dauern. Wer eine Fahrt auf diesem Stück plant, der sollte die Meldungen über Staus sehr genau hören, denn die Baustellen sorgen für einige Verkehrsbehinderungen. Auch Frechen-Königsdorf ist eine Art Nadelöhr und sehr anfällig für Staus. Damit dieser Knotenpunkt entschärft wird, soll im Ort ein Kreisverkehr gebaut und so ein einfaches Auffahren auf die A4 ermöglicht werden. Allerdings ist dieses so wichtige Projekt noch in der Planungsphase und wird sehr wahrscheinlich erst Ende 2015 fertiggestellt werden. Die Kosten stehen aber schon fest, sie werden mit rund 8,3 Millionen Euro beziffert.

Staus durch Unfälle auf der A4

Auf der A4 kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, die den Verkehr erheblich behindern. So kollidierte im Oktober 2007 auf der Wiehltalbrücke zwischen den Ortschaften Engelskirchen und Gummersbach ein LKW mit einem PKW. Der LKW war mit 32.000 Liter Treibstoff beladen, er geriet sofort in Brand und stürzte die Brücke hinunter. Der Fahrer kam dabei ums Leben und die Konstruktion der Brücke wurde erheblich beschädigt. Es dauerte zwei Jahre, bis die Brücke so weit repariert und instand gesetzt worden war.

Besonders in den Sommermonaten kommt es auf der A4 immer wieder zu Staus und Unfällen. In Deutschland beginnen die großen Ferien und aus Polen kommen viele Touristen. Das führt zwangsläufig zu Staus, die vor allem an den Wochenenden auch schon mal 30 km und länger sind. Im Juli 2014 kam es auf der A4 bei Dresden zu einem schweren Unfall, als zwei Reisebusse aus Polen und der Ukraine mit einem Kleintransporter zusammenstießen. Das Unglück forderte elf Tote und die A4 war stundenlang auf diesem Teilstück gesperrt.

Bild: © depositphotos.com / Canetti

Harald K.