Stau auf der Autobahn A3 – mit die längste Autobahn Deutschlands

Stau auf der Autobahn A3

Nach der A7 ist die A3 die längste Autobahn, die es in Deutschland gibt. Die Bundesautobahn 3 beginnt bei Emmerich an der Grenze zu den Niederlanden und führt dann immer parallel zum Rhein über die rechte Seite des Niederrheins ins westliche Ruhrgebiet über Duisburg und Oberhausen. Weiter geht es dann in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, nach Düsseldorf und von dort aus nach Köln und weiter in den Westerwald. Von dort aus führt die A3 ins Rhein-Main-Gebiet, durch Franken und die Oberpfalz, vorbei an Regensburg und durch Niederbayern. Die letzte Station der A3 ist dann Passau, wo die 769 km lange Autobahn über den Innkreis auf die A8 und von dort aus nach Österreich verläuft.

Die A3 ist aber nicht nur die zweitlängste Autobahn in Deutschland, sie gehört auch zu den Autobahnen, die besonders stark frequentiert werden. Staus und Unfälle sind auf der A3 an der Tagesordnung, besonders an den Schwerpunkten im Ruhrgebiet, im Kölner Raum und auch im Rhein-Main Gebiet. Die A3 ist aber auch eine der modernsten Autobahnen in Deutschland, denn sie ist über weite Strecken mit sechs und sogar mit acht Spuren ausgestattet und hat auf vielen Streckenabschnitten den sogenannten Flüsterasphalt.

Die lange Geschichte der A3

Als die A3 in den 1920er Jahren geplant wurde, war lediglich eine kleine Strecke zwischen Düsseldorf und Köln vorgesehen. 1931 begann der Bau der Autobahn bei Opladen und erst 1940 wurde die Strecke bis nach Oberhausen verlängert. Schon ein Jahr zuvor war ein Teilstück durch das Siebengebirge für den Verkehr freigegeben worden, und die sogenannte Hollandlinie nach Emmerich wurde zwar geplant und zum Teil auch fertiggestellt, aber dann kam der Zweite Weltkrieg dazwischen. Erst Anfang der 1950er Jahre wurden die Arbeiten am Bau der Autobahn 3 wieder aufgenommen.

In nur neun Jahren wurde die A3 fast fertig. Besonders dramatisch verlief die Fertigstellung des 214 km langen Teilstücks von Frankfurt bis nach Erlangen. 21 Arbeiter verunglückten bei diesen Bauarbeiten tödlich und alleine dieser Abschnitt der A3 kostete über eine Milliarde D-Mark. Schwierig war auch die Streckenführung durch den Spessart, denn dort gab es Steigungen von bis zu vier Prozent. 1964 war es dann endlich so weit und die Autobahn 3 wurde komplett für den Verkehr freigegeben. Heute gibt es 54 Rastplätze in Richtung Nürnberg und 64 in Richtung Frankfurt. Außerdem stehen den Autofahrern zwischen Aschaffenburg und Würzburg elf Brunnen und Quellen zur Verfügung, und wer eine Kirche besuchen will, der kann das bei Medenbach. Seit dem Jahr 2001 gibt es dort eine kleine Kirche, die seit ihrem Bau von fast einer halben Million Menschen besucht wurde.

Maßnahmen geben Staus auf der A3

Auf der A3 kommt es nicht nur zu den Ferienzeiten zu langen Staus, viele Abschnitte werden Tag für Tag von vielen Pendlern befahren und zu bestimmten Tageszeiten staut es sich. Das ist besonders im Raum Köln-Düsseldorf der Fall, aber auch im Ruhrgebiet gibt es regelmäßig Staus von mehreren Kilometern. Um in Zukunft eine bessere Verkehrsführung zu gewährleisten, werden einige Teilstücke auf acht Spuren ausgebaut. So wird zum Beispiel der Autobahnring bei Köln zwischen Leverkusen und dem Kreuz Heumar auf einer Länge von 14 km auf acht Spuren erweitert. Zwischen Köln Ost und dem Kreuz Heumar ist die Strecke bereits 2005 ausgebaut worden.

Auch in Limburg soll die Autobahn 3 auf acht Spuren erweitert werden. Besonders die Lahntalbrücke ist ein Punkt, der immer wieder für kilometerlange Staus sorgt. Neben einer breiteren Fahrbahn bekommt die Teilstrecke zwischen Limburg Süd und Limburg Nord auch neue Lärmschutzwände, da die A3 dort durch das Stadtgebiet verläuft. Ein weiterer Schwerpunkt wenn es um Staus auf der A3 geht, sind das Wiesbadener und das viel befahrene Frankfurter Kreuz. Hier ist der Ausbau auf acht Spuren besonders wichtig und hat Priorität vor allen anderen Abschnitten der A3. Seit 2009 läuft auch ein Planungsverfahren für die Teilstrecke zwischen dem Mönchhof-Dreieck und dem Flughafen Frankfurt am Main.

Keine acht, aber immerhin sechs Fahrtstreifen sollen auf Teilen der A3 in Zukunft dafür sorgen, dass es zu weniger Staus kommt. Besonders wichtig ist der Abschnitt zwischen Aschaffenburg und Biebelried, der durch den Spessart und Mainfranken führt. Auch nach Regensburg sollen es in Zukunft sechs Spuren geben.

Die meisten Staus in Deutschland

Die Autobahn 3 ist eine der meisten befahrenen Autobahnen in Deutschland und ihr Stauaufkommen gehört zu den Top 10 in Deutschland. Zusammen mit der Stadtautobahn in Berlin, der A100, hält die A3 seit 2005 den Rekord mit den meisten und mit den längsten Staus. Auch wenn die A3 teilweise acht Spuren hat, lassen sich Staus nicht vermeiden. Die Gründe sind vielfältig, Baustellen sind ebenso dafür zuständig wie auch immer wieder schwere Unfälle. Der Schwerlastverkehr macht der A3 zu schaffen und auch zu schnelles Fahren sorgt immer wieder dafür, dass sich Staus bilden.

Wer eine Fahrt über die A3 plant, der sollte sich schon frühzeitig über die Stauprognosen informieren und dann entsprechend nach Umgehungen suchen. Wer das Radio anhat, der wird über die lokalen Radiosender immer wieder über Staus informiert und ist so in der Lage nach einer Ausweichmöglichkeit zu schauen. Eng wird es zum Beispiel an einem der großen Knotenpunkte der Autobahn 3 zwischen Köln und Oberhausen, denn dort beginnen kurz vor Weihnachten 2014 umfangreiche Bauarbeiten, die sich von Leverkusen bis nach Opladen strecken. In diesem Teilstück darf nur eine Geschwindigkeit von maximal 60 km/h gefahren werden und Staus sind damit vorprogrammiert. Die Autofahrer müssen sich hier auf eine längere Behinderung einstellen, denn die Bauarbeiten an diesem Abschnitt werden aller Voraussicht nach noch bis zum März 2015 dauern.

Jeden Tag mindestens ein Stau – so könnte eine Dauermeldung für den Autobahnabschnitt Köln Heumar und Leverkusen lauten, denn hier stehen die Autos besonders in den Morgenstunden, aber auch am späten Nachmittag Stoßstange an Stoßstange.

Aber auch wenn es keine Baustellen und keine Unfälle auf der A3 gibt, es kommt immer wieder vor, dass andere Dinge den Verkehr behindern. Mal ist es ein Fahrradfahrer, der sich auf die Autobahn verirrt hat, mal ist es eine Plane, die von einem LKW gefallen ist und die den Verkehr behindern kann. Wer gut und sicher über die A3 kommen will, sollte die Staumeldungen verfolgen und vorsichtig fahren.

Bild: © depositphotos.com / ginasanders

Harald K.