Immer mehr Menschen fragen sich, wie sie in naher Zukunft mobil sein können. Ist der klassische Verbrennungsmotor am Ende? Wie schädlich sind Wagen mit Elektromotor für die Umwelt? Gibt es vielleicht bald eine Autobahn ausschließlich für Radfahrer? Noch weiß das keiner so genau, heute steht aber schon fest, dass sich etwas ändern muss. In zehn oder erst in 20 Jahren wird die Mobilität eine andere sein, vielleicht sieht sie wie MOIA aus, ein Konzept, das in den Schlagzeilen hohe Wellen geschlagen hat.
Was genau ist MOIA?
Die Idee zu MOIA kommt aus dem Hause Volkswagen und soll es den Menschen einfacher machen, auf das eigene Auto zu verzichten. Zumindest, wenn es um die Fahrten in der Innenstadt geht. Die großen Städte wie Berlin, München, Hamburg sind bereits heute restlos überlastet und es drohen mittlerweile Fahrverbote. MOIA ist ein intelligentes und effektives Konzept, das die Elektromobilität in den Vordergrund stellt. Das Zauberwort heißt Ridesharing und soll sowohl die Umwelt als auch die Geldbörse schonen. Beim MOIA-Konzept sind 10.000 Haltepunkte für Kleinbusse mit Elektroantrieb vorgesehen, die Fahrgäste aufnehmen. Im Unterschied zum klassischen Taxi kostet die Fahrt mit dem Kleinbus gerade einmal die Hälfte und die Umwelt wird entlastet. Streng genommen ist die MOIA-Idee nicht neu, es handelt sich dabei um das bekannte Sammeltaxi, nur in einer modernen Ausführung.
Mit alten Ideen ins digitale Zeitalter
In Großstädten sind Sammeltaxis keine neue Idee. Die Berliner Verkehrsbetriebe bieten in Zusammenarbeit mit „ViaVan“ den „BerlKönig“ als eine solche Möglichkeit an. Einen ganz ähnlichen Weg geht das Projekt „ioki“, das mit seinen Angeboten den Nahverkehr der Zukunft vorstellt. Hier bringt ein autonom fahrender Bus die Fahrgäste bis vor die Haustür. Eine weitere Idee für die umweltfreundliche Zukunft ist auch Clevershuttle, ein Service, bei dem sich die Fahrgäste das Fahrzeug und den Preis teilen. Ob sich durch die neue Form der Mobilität im digitalen Zeitalter etwas ändern wird, ist jedoch mehr als fraglich. Zudem gibt es für diejenigen, die MOIA nutzen möchten, gleich mehrere Einschränkungen.
Welche Probleme könnte es geben?
So sind der Start- und der Zielort bis zu 250 Meter vom jeweiligen aktuellen Standort und vom Wunschziel entfernt. Die Fahrgäste müssen bereit sein, ein Stück ihrer Privatsphäre aufzugeben, denn es steigen schließlich noch andere Menschen ein. Falls es viele Fahrgäste sind, verlängert sich entsprechend die Fahrzeit. Den Fahrpreis in bar zu bezahlen, ist allerdings nicht möglich, die Zahlung erfolgt ausschließlich mit einer App auf dem Smartphone. Für diejenigen, die kein Handy besitzen, ist die Nutzung daher nicht möglich. Die Fahrt mit einem Kleinbus als Sammeltaxi spart zwar Geld, aber nur für alle, die auch sonst viel mit dem Taxi unterwegs sind. Bei gelegentlichen Fahrten rechnet sich das nicht.
Fazit
Das eigene Auto ist vielleicht bald kein Thema mehr und wer nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein möchte, steigt in ein Sammeltaxi. Bezahlt wird bargeldlos mit der passenden App auf dem Smartphone. Mit dieser Zukunft wird sich allerdings nicht jeder anfreunden können. Die Idee selbst ist zumindest nicht schlecht, denn die überfüllten Innenstädte könnten ein wenig Entlastung gut vertragen.
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