Jeder, der schon mal in einem Stau gestanden hat, der wird verzweifelt überlegt haben, wie man der Blechkarawane entrinnen kann. Die meisten Autofahrer nutzen die Gelegenheit und fahren bei einer Raststätte ab oder sie nutzen die nächste Ausfahrt und fahren einen der vielen Autohöfe am Rand der Autobahnen an. Vor allem in der Ferienzeit sind Raststätten und Autohöfe vollkommen überlaufen, aber nicht immer sind die Gäste mit dem Serviceangebot auch wirklich zufrieden. Wer eine Reise plant, der sollte sich im Vorfeld informieren, was besser ist: Raststätten oder Autohöfe?
Entspannt, familienfreundlich oder teuer?
Wer vor der Frage Raststätten oder Autohöfe steht, der sollte wissen, wo die Prioritäten liegen. Soll nur gegessen werden oder sollen die Kinder einen Platz finden, an dem sie sich nach einer langen Autofahrt ein wenig austoben können? Wird Wert auf ein ansprechendes Interieur gelegt oder soll die Atmosphäre eher entspannt sein? Soll noch etwas eingekauft werden und bieten die sanitären Anlagen auch die Möglichkeit, ein Baby zu wickeln? Der ADAC nimmt in regelmäßigen Abständen die Raststätten und Autohöfe an den deutschen Autobahnen unter die Lupe und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Raststätten für Familien besser geeignet, aber leider auch viel teurer sind.
Raststätten und Autohöfe – es kommt auf die Qualität an
Viele der vom ADAC getesteten Raststätten und Autohöfe konnten mit guten Leistungen und Angeboten punkten, den besseren Schnitt machten allerdings die Raststätten. Sie überzeugten die Tester mit Familienfreundlichkeit, mit sauberen sanitären Anlagen und mit einem guten Service. Diese Qualität lassen sich die Raststätten jedoch auch teuer bezahlen, denn ein Einkauf am Kiosk einer Raststätte ist im Schnitt um 20 % teurer als bei einem Einkauf in einem der Autohöfe. Im Bereich Gastronomie sieht es ähnlich aus, denn auch hier sind die Raststätten im Vergleich zu den Autohöfen durchschnittlich zehn Prozent teurer.
Die Schwächen der Autohöfe
Die meisten Autofahrer legen bei Raststätten und Autohöfen viel Wert auf saubere und hygienische sanitäre Anlagen. In diesem Bereich haben die Raststätten ebenfalls die Nase die vorn, denn in den meisten Autohöfen gibt es keine Toiletten für Behinderte und vielfach fehlen auch die Möglichkeiten, ein Kind zu wickeln. Der ADAC fand heraus, dass in einigen Raststätten und Autohöfen die sanitären Anlagen nur auf den ersten oberflächlichen Blick sauber sind, im Labor sah das dann ganz anders aus. Die Auswertungen des Labors brachten eine oftmals sehr schlechte Hygiene an Raststätten und Autohöfen an den Tag. An den Autohöfen fehlt es oftmals auch an Spielplätzen, auf denen sich die Kinder austoben können, in diesem Punkt liegen die Raststätten eindeutig vorn.
Die Schwächen der Raststätten
Eine der großen Schwächen von Raststätten liegt in der oft fehlenden Sicherheit für die Gäste. Sehr häufig fehlen die Fußwege am Parkstreifen und auch die Übergänge zwischen dem Parkplatz und der Raststätte sind vielfach nicht vorhanden. Die Autohöfe haben dieses Problem besser gelöst, denn hier sind die Bereiche für LKW und PKW streng voneinander getrennt. Die meisten Unfälle mit Personenschäden passieren laut der Statistik an den Raststätten. Auch die Preise verleiden vielen Autofahrern den Besuch an einer Raststätte, wenn sie dem Stau entkommen wollen. So kostet eine kleine Flasche stilles Mineralwasser an einer Raststätte rund 2,50 Euro, das gleiche Wasser gibt es im Vergleich dazu an einem Autohof für nur 0,50 Euro. Auch tanken ist an den Raststätten deutlich teurer als an den Autohöfen, die Raststätten nutzen die Not der Autofahrer aus, die dringend Sprit brauchen und es nicht mehr bis zu einem Autohof schaffen.
Raststätten und Autohöfe sind zwei völlig verschiedene Dinge. Während die Raststätten ursprünglich nur für Autofahrer gedacht waren, nutzen die LKW Fahrer die Autohöfe. Welche Rastmöglichkeit die bessere Wahl ist, muss jeder Autofahrer selbst herausfinden.
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