Wer auf der Autobahn Richtung Österreich, Schweiz oder Italien unterwegs ist, der muss auf bestimmten Strecken die Alpen überwinden. Noch vor 150 Jahren war das ein mühsames Unterfangen, denn der Weg führte über extrem enge, kurvige und sehr gefährliche Passstraßen, und im Winter war eine Überquerung der Alpen so gut wie unmöglich. Das sieht heute anders aus, denn es gibt berühmte Alpentunnel, die unter der Erde den Weg durch die Bergwelt der Alpen ermöglichen.
Sicher und schnell nach Italien fahren
Wer kennt sie nicht, die Bilder aus den 1950er Jahren, als sich sonnenhungrige Deutsche mit ihren Autos über die Passstraßen der Alpen an die Strände Italiens gequält haben, und nicht selten machte bei diesen Anstrengungen der Kühler schlapp und der Wagen musste gekühlt werden, bis es weiter ging. Zwar gab es damals schon schnelle Autobahnverbindungen, aber Tunnel durch die Alpen gab es vielfach nur für den Eisenbahnverkehr. Der Pass über den San Bernardino, der den Schweizer Kanton Wallis mit dem italienischen Piemont verbindet, wurde schon von den Römern genutzt. Der berühmte Alpentunnel, der unter dem Berg nach Italien führt, kann aber erst seit 1964 auf einer Länge von knapp sechs Kilometern das ganze Jahr über genutzt werden. Von Frankreich aus führt auf 11,6 km Länge der Mont-Blanc-Tunnel ins italienische Aostatal und ist heute einer der bekanntesten Alpentunnel in Europa.
Berühmte Alpentunnel in Österreich
Wer in Österreich die Ferien verbringt und von Tirol nach Arlberg reisen will, der kann das bequem, schnell und sicher durch den Arlberg-Straßentunnel. Der berühmte Alpentunnel ist knapp 14 km lang und er verbindet seit 1978 die beiden österreichischen Bundesländer miteinander. Zwischen Salzburg und Tirol gibt es einen nicht minder bekannten Tunnel, den 5,2 km langen Felbertauerntunnel, der es möglich macht, den Alpenhauptkamm der Hohen Tauern zu überwinden. Alle, die in Kroatien Urlaub machen wollen, fahren in der Regel durch den 7,8 km langen Karawankentunnel, der das österreichische Bundesland Kärnten mit dem Nachbarland Slowenien verbindet. Seit 1991 gibt es den Karawankentunnel, der im nächsten Jahr eine zweite Tunnelröhre bekommen soll.
Ein echter Megatunnel
Urlauber, die nicht gerne mit dem Flieger nach Italien reisen wollen, müssen wohl oder übel vor einem der Schweizer Autobahntunnel im Stau stehen. Besonders heftig sind die Staus vor allem in den Sommermonaten auf der Brennerautobahn, aber in zehn Jahren soll damit endgültig Schluss sein, denn es wird ein neuer Megatunnel gebaut. Brennerbasistunnel soll das Bauwerk heißen, dessen Eröffnung für 2026 geplant ist. Auf einer Länge von 64 km verbindet der Alpentunnel dann das nördlich gelegene Innsbruck mit Franzensfeste im Süden von Tirol. Sagenhafte 8,5 Milliarden Euro soll der Tunnel kosten und auch Deutschland will sich mit einer nördlichen Zufahrtsstrecke daran beteiligen. Die Kosten für den Tunnel, der vor allem die Lastwagen von der Brennerautobahn holen soll, teilen sich Italien und Österreich mit der Europäischen Union.
Wie sicher sind die Alpentunnel?
Viele haben ein mulmiges Gefühl, wenn es mit dem Auto in einen der langen Alpentunnel geht und stellen sich im Stillen immer die Frage: Wie sicher sind berühmte Alpentunnel und welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es? Der ADAC hat bekannte und berühmte Alpentunnel geprüft und konnte allem Tunneln ein gutes Zeugnis ausstellen. 20 Tunnel hatte der ADAC in fünf europäischen Ländern unter die Lupe genommen und für 14 Tunnel gab es eine glattes „Sehr gut“, die restlichen sechs Tunnel bekamen ein „Gut“. Die 2004 nach dem verheerenden Unfall im Mont-Blanc-Tunnel beschlossenen EU-Richtlinien, zeigen Wirkung. Mittlerweile haben berühmte Alpentunnel eine eigene Feuerwehr und lärmgeschützte Notrufstationen, die das Schlimmste verhindern sollen.
Alle, die keine Panik haben, sondern nur eine leichte Nervosität verspüren, wenn es durch berühmte Alpentunnel geht, können ganz beruhigt in die Röhre schauen.
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