Die Nachfrage nach Ganzjahresreifen steigt seit Jahren, viele Autofahrer wollen Zeit, Wechsel- und Lagerkosten sparen und statt Winter- und Sommerreifen nurmehr Ganzjahresreifen aufziehen. Milde Winter erleichtern die Entscheidung zusätzlich, zumal die meisten Ganzjahresreifen das “Alpine-Schneeflockensymbol” haben und damit die Winterreifenpflicht erfüllen. Wie gut Ganzjahresreifen tatsächlich sind, hat der ADAC aktuell getestet. 16 Modelle mussten sich aufwändigen Sicherheits- und Umweltprüfungen stellen. Ergebnis: Einer bekam ein “gut”, sechs schnitten “befriedigend” ab, weitere sieben “ausreichend”, und zwei fielen mit “mangelhaft” durch.
Die ADAC Experten legten dabei dieselben strengen Prüfkriterien an wie bei den bewährten Sommer- und Winterreifentests des Clubs. Das bedeutet, dass sie im Sommer bei 50 Grad Celsius Asphalttemperatur genauso gut bremsen und haften müssen wie ein reiner Sommerreifen. Bei Minusgraden und bei schneebedeckter Fahrbahn müssen sie ebenso sicher wie ein Winterreifen funktionieren. Gleichzeitig sind hohe Anforderungen an Laufleistung, Kraftstoffverbrauch und Abrieb zu erfüllen – damit gibt es noch mehr Zielkonflikte, als bei den reinen Spezialisten schon zu bewältigen sind.
Am besten löst alle diese Anforderungen der Vector 4Seasons Gen-3 von Goodyear, der auf nasser und winterlicher Fahrbahn gute Ergebnisse und nur auf trockenem Asphalt leichte Schwächen zeigt. Weil er auch bei Umweltkriterien überdurchschnittlich gut abschneidet, erhält mit dem Goodyear erstmals ein Ganzjahresreifen im ADAC Test das Gesamturteil “gut” (Note 2,4).
ADAC Technikpräsident Karsten Schulze: “Dass erstmals ein Ganzjahresreifen im ADAC Test ein gutes Gesamtergebnis erreicht, weil er nicht nur sicher ist, sondern auch bei den Umwelteigenschaften punkten kann, zeigt das Potential moderner Reifentechnologie. Ganzjahresreifen können somit in bestimmten Anwendungsfällen als echte Alternative zu Sommer- und Winterreifen gesehen werden und dazu beitragen, die Mobilitätskosten zu reduzieren.”
Für Wenigfahrer ist auch das Modell von Pirelli (Cinturato All Season SF2) eine gute Wahl, denn bis auf kleine Einbußen bei der Laufleistung erzielt dieser Reifen gute Wertungen bei der Fahrsicherheit und schrammt mit der Note 2,6 nur knapp an einem “gut” vorbei. Ebenfalls empfehlenswert und je nach Fahrprofil für Vielfahrer, Sicherheitsbedachte und Umweltbewusste besonders geeignet sind die Reifen auf den Plätzen drei bis sieben.
Wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Reifen sind, zeigt eindrucksvoll ein Blick auf den Bremsweg: Während der Michelin CrossClimate 2 rund 39 Meter braucht, um auf trockener Fahrbahn aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h abzubremsen, benötigt ein Uniroyal AllSeasonExpert 2 dafür knapp 47 Meter und damit 8 Meter mehr – fatal bei einem Unfall.
Durchgefallen und damit Schlusslichter sind die Reifen Kenda Kenetica 4S und Infinity Ecofour, die zwar im Umweltverhalten gut bis befriedigend abschneiden, aber bei den Sicherheitsanforderungen deutliche Mängel zeigen.
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