Der ADAC Ecotest feiert Geburtstag: Seit 20 Jahren untersucht der ADAC Verbräuche und Emissionen von Fahrzeugen unter realitätsnäheren Bedingungen, als es der Gesetzgeber vorschreibt. Die Ergebnisse von mehr als 2500 Tests in den vergangenen 20 Jahren sind online kostenfrei einsehbar. “Mit dem Ecotest liefert der ADAC Verbrauchern wertvolle Informationen bei der Wahl ihres Autos. Auch politischen Entscheidungsträgern dienen die Ergebnisse des ADAC Ecotest häufig als Orientierungshilfe für künftige Normen und Vorschriften”, betont Dr. Reinhard Kolke, Leiter des ADAC Technikzentrums. So konnte der ADAC beispielsweise schon vor zehn Jahren auf erhöhte Stickoxid-Emissionen (NOx) von über 500 mg/km hinweisen – heute liegen die besten Autos bei unter 10 mg/km.auto
Gegenüber der für die Fahrzeugzulassung vorgeschriebenen WLTP-Messung wird im Rahmen des Ecotest mit dem ADAC Autobahnzyklus zusätzlich getestet, ob das Abgasnachbehandlungssystem auch außerhalb der gesetzlichen Vorschriften optimal arbeitet. Ermittelt werden der Kraftstoffverbrauch, der CO2-Ausstoß und weitere Schadstoffemissionen wie eben Stickoxid- oder auch Partikel-Emissionen. Ein entscheidender Vorteil des Ecotest: Die Tests werden unter standardisierten Bedingungen auf dem Rollenprüfstand durchgeführt. So kann zum Beispiel ganzjährig bei gleichbleibenden Temperaturen getestet werden.
Die Umweltfreundlichkeit eines Autos wird auf Basis seiner Schadstoffe und CO2-Emissionen mit Sternen bewertet. Wichtig: Der ADAC betrachtet immer die “Well-to-Wheel”-Bilanz, also die Gesamtemissionen “von der Kraftstoffquelle bis zum Rad”. Nur so können Elektro- und Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge direkt mit Gas-, Benzin- und Dieselfahrzeugen verglichen werden. Dafür werden die gemessenen CO2-Emissionen zu den CO2-Emissionen, die für die Bereitstellung des Kraftstoffs bzw. Stroms entstehen addiert
Fahrzeuge, die im Labor mindestens vier von fünf Sternen erreichen, müssen auch im realen Fahrbetrieb auf der Straße beweisen, dass die Emissionen nicht über denen der Prüfstandsmessung liegen. Dafür nutzt der ADAC eine mobile Messanlage. Zum ersten Mal fünf Sterne konnte 2009 der VW Passat mit Erdgasbetrieb erzielen.
Als erstes Auto musste sich 2003 der Opel Zafira dem ADAC Ecotest stellen. Seither wurden die Vorschriften zu Schadstoffemissionen oder CO2-Ausstoß wie auch die Testmethoden (Stichwort NEFZ und WLTP) mehrfach verschärft. Dem trägt auch der Ecotest Rechnung, die letzte große Überarbeitung fand 2016 statt.
Seither thront der Toyota Prius bei den Benzinern an der Verbrauchs-Spitze. Der Vollhybrid konsumierte im Test gerade mal 4,1 Liter pro 100 Kilometer. Sparsamster Diesel, ebenfalls aus dem Jahr und mit 4,1 l/100 km, ist der Mazda 2. Bei den Elektro-Autos rangiert der Hyundai Ioniq ganz oben. Er kam 2017 inklusive Ladeverluste auf einen Verbrauch von 14,7 kWh/100 km.
Weitere spannende Erkenntnisse aus dem Ecotest:
- Zwischen 2003 und 2022 ist das Durchschnittsgewicht der getesteten Autos von 1414 auf 1711 Kilogramm gestiegen (plus 21 Prozent). Grund dafür ist die Zunahme an E-Fahrzeugen, die wegen der Batterien in der Regel schwerer sind als Verbrenner.
- Dem höheren Gewicht trägt auch die gestiegene durchschnittliche Leistung Rechnung: Sie kletterte von 96 kW / 131 PS auf 153 kW / 208 PS (plus 59 Prozent).
- Die Reichweiten der getesteten E-Autos sind zwischen 2011 und 2023 im Mittel von 95 Kilometern auf 425 Kilometer angewachsen.
- Elektrischer Spitzenreiter ist der 2021 getestete BMW iX mit 610 Kilometern.
Alle Ergebnisse des ADAC Ecotest sowie eine ausführliche Beschreibung der Methodik finden Sie unter www.adac.de/ecotest/.
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